Während das Flugzeug in Antofagasta in die Lüfte stieg, muss ich eingeschlafen sein. Kein Wunder nach den 6-7 Stunden Wartezeit am Flughafen. Angekommen in Lima um 8:00 Uhr morgens sind wir mit einem Taxi zu unserer gebuchten Airbnb Unterkunft gefahren. Hatten zuerst in Erwägung gezogen zu laufen, aber da uns mehrere Einheimische aufgrund der Sicherheitslage davon abgeraten hatten, sind wir mit dem Taxi dorthin. Unsere Gastfamilie war sehr nett und wir konnten sofort in unser Zimmer einchecken. Ein Glück. Wir mussten dringend Schlaf nachholen. Abends sind wir dann noch los und in ein kleines Restaurant um’s Eck essen gegangen. Am nächsten Tag haben wir uns eine Sim card organisiert. Die kostete gerade mal 5 EUR und reichte für 30 Tage. Perfekt für uns. Da wir noch keine genaue Route oder dergleichen geplant hatten, entschieden wir uns erstmals ein paar Tage in Lima zu bleiben um uns zu organisieren. Wir buchten eine andere Airbnb Unterkunft im Stadtviertel Miraflores. Bei der Ankunft waren wir etwas enttäuscht, denn die Airbnb Unterkunft entpuppte sich als stinknormales Hostel. Unser Zimmer war klein, hatte ein Fenster raus in den Gang und war direkt neben der Rezeption gelegen. Kamen uns vor wie in einer Garage. Hinzu kam dass wir ein Gemeinschaftsbad hatten, was wir nicht gebucht hatten. Wir versuchten das Beste aus dem Aufenthalt zu machen. 5 Stunden hatten wir keine Möglichkeit um die Toilette zu nutzen oder zu duschen, da wir kein fließendes Wasser hatten. Immerhin war das Frühstück, das im Nachbar Hostel serviert wurde, sehr gut. Am darauffolgenden Tag sind wir ans Meer spaziert und haben uns dort die Promenade angeschaut. Hier wurde eine Shopping Mall in die Klippen gebaut. Sehr beeindruckend und man hat von überall einen wunderbaren Blick aufs Meer. Hier ließ sich gut die Zeit vertrödeln. Miraflores entpuppte sich als wahres Feinschmecker Paradies. Zahlreiche, kleine Restaurants die immer ein Tagesmenü anboten. Und das zu einem super Preis. Mein Lieblingsgericht war nach ein paar Tagen gefunden, Lomo Saltado. Reis mit leckerem Gemüse und würzigen Rindsfleisch-Streifen und David sein Lieblingsgericht war Pollo Saltado, also mit Hühnchen. Am darauffolgenden Tag sind wir nach Barranco, das Künstlerviertel von Lima, am Meer entlang spaziert. Das hat uns gut gefallen. Lima ist sehr modern, sauber und gefiel uns immer besser. Im Internet hatte ich etwas von einem Peru Hop-Bus gelesen. Das ist ein Bus der eine bestimmte Strecke in Peru zurück legt und man kann da wo es einem gut gefällt aussteigen und solange dort bleiben wie man möchte. Das Gute daran war, dass wir 12 Stunden vorher erst entscheiden mussten ob wir am nächsten Tag zum nächsten Ziel mitfahren möchten oder nicht. Dies konnte man ganz leicht online umbuchen. Der Pass kostete uns 228 USD und war 1 Jahr lang gültig. Es war ein Kombi-Pass für Peru und Bolivien. Der Pass beinhaltete folgende Strecke: Lima, Paracas, Huaccachina, Nazca, Arequipa, Cusco, Puno, La Paz. Klar, Peru Hop ist sicher nicht die günstigste Variante um Peru zu bereisen, aber für uns war es perfekt, da wir spontan entscheiden konnten wie lange wir an einem Ort blieben. Hinzu kam der kostenlose Transfer von der Unterkunft zum Bus und umgekehrt. Somit sparten wir uns einige Taxifahrten und längere Strecken zu Fuß. Es waren sehr moderne Busse, englisch sprechende Guides an Board und man fühlte sich einfach gut aufgehoben. Gewisse Ausflüge/Touren waren sogar im Ticketpreis inkludiert und für andere Touren hatten sie super Preise. Diese konnte man ganz bequem im Bus buchen, auch Unterkünfte. Da wir immer etwas länger an einem Ort blieben, haben wir nie Touren vorab gebucht und auch die Unterkünfte haben wir selbst gebucht. Allerdings haben wir gesehen, dass bei den Touren kein Preisunterschied gewesen wäre. Hinzu kam Gratis Popcorn und coole Filme im Bus sowie Hilfe bei allen Fragen.
Paracas war unser 1. Ziel. Zuvor stoppte der Bus bei der Inka Ruine „Tambo Colorado“. Hier haben wir eine kleine Führung bekommen. Danach sind wir weitergefahren nach Paracas. Hatten ein nettes kleines Hotel etwa 5 min vom Strand entfernt gebucht. Abends ließen wir uns von einem leckeren Fisch Barbecue verwöhnen und genossen den Sonnenuntergang am Strand bei einem Mojito. Am nächsten Morgen buchten wir die Tour vor Ort zu den Isla Ballestas mit einem Boot. Wir haben viele Seelöwen gesehen, Piguine und zahlreiche Vogelarten. Hinzu kam das strahlend schöne Wetter und die beeindruckenden Farben des Meeres. Es war ein sehr schöner Ausflug und wir bezahlten nur 10 EUR.
Weiter ging die Busfahrt, zuerst ins Paracas National Reserve. Wunderschön anzuschauen. Hier trifft die Wüste auf das wilde Meer. Danach fuhren wir weiter nach Huacachina. Eine kleine Oase in der Wüste und drumherum haben sich ein paar Hotels angesiedelt. Wir hatten eine super Unterkunft mit Pool gebucht und konnten so der Hitze gut entfliehen. Sind die Dünen, die um die Oase empor ragten, hoch gelaufen. Puh war das anstrengend im tiefen Sand und bei 34 Grad aber der Blick auf die Oase war der Hammer und jede Mühe wert. Nachmittags entschlossen wir uns spontan eine Buggy Tour zu machen. Das war ein heiden Spaß. David und ich hatten die besten Plätze. Ganz vorne beim Fahrer. Wir fühlten uns wie in einer Achterbahn. Unser Fahrer bretterte die Dünen hoch und runter und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Sind an mehreren Spots stehen geblieben um coole Fotos zu schießen und danach sind wir auf Sand-Boards die Dünen im Liegen rodelnd selbst runter gedüst. Sand Dusche inklusive. Wir hatten sehr viel zu Lachen und super nette Leute kennen gelernt. Leider ging mein Selfie Stick von meiner Action Cam kaputt. Der krönende Abschluss war die Sonne, die langsam hinter den Dünen verschwand. Was für ein toller Sonnenuntergang. Bei der Rückfahrt übertrieb es unser Fahrer etwas mit der Geschwindigkeit und als wir gerade sehr steil bergab brausten, flog der Deckel unserer Motorhaube nach hinten. Unser Fahrer blieb ruhig und konnte zum Glück seitlich daran vorbei schauen und steuerte uns sicher nach unten. Was für ein Erlebnis. Den letzten Tag verbrachten wir chillend am Pool.
Unser nächster Halt waren die Nazca Linien. Das sind Scharrbilder im Sand, die so tief sind, dass sie nicht vom Winde verweht werden. Schon beeindruckend. Hier kamen wir allerdings erst gegen späten Nachmittag an. Konnten gerade noch auf den Aussichtsturm klettern und 3 Motive bestaunen, bevor die Sonne am Horizont verschwand. Man kann auch untertags mit einem kleinen Propeller Flugzeug drüber fliegen und die zahlreichen Motive anschauen. Das Geld war es uns jedoch nicht Wert. Sei jedoch sehenswert hat man uns erzählt. Aber da wir etwas auf unser Budget achten müssen, können wir nun mal nicht alles machen.
Nach Nazca ging es weiter in die weiße Stadt Arequipa. Diese liegt auf 2.400m und ist umgeben von 3 majestätischen Vulkanen. Leider waren wir bei unserem Aufenthalt etwas angeschlagen und somit hatten wir nicht so viel Zeit die Stadt besser kennen zu lernen. An einem Tag ging sich noch eine Free Walking Tour aus. Die restlichen Tage haben wir genutzt um fit zu werden für unser bevorstehendes Abenteuer. Eine 3 tägige Trekking Tour durch den Colca Canyon. Was uns hier geritten hat, wissen wir beide nicht mehr :-D. Kurz vor der Tour wurden wir beide richtig krank. Aber wir hatten bereits gebucht und es gab keine Geld-zurück Option, also entschlossen wir uns es trotzdem durch zu ziehen.
Früh morgens um 3:15 wurden wir abgeholt, dann ging es mit dem Bus zum Frühstück nach Cabanaconde. Nach dem Frühstück fuhren wir zu den Condoren. Was für majestätische Vögel. Es war beeindruckend wie sie über den Colca Canyon schwebten. Wir waren richtig fasziniert. Als hätten Sie eine Choreografie für uns einstudiert. Richtig toll sie zu beobachten. Danach fuhren wir zum Startpunkt unserer Trekking-Tour. Von 3.300m mussten wir am 1. Tag auf 2.100m hinab wandern. Hinab klingt erstmals leicht, aber das war es bei Gott nicht. Stundenweise ging es sehr steile Pfade bergab und die Sonne brannte erbarmungslos auf uns nieder. Leider hatten wir nicht die besten Trekking-Schuhe sondern nur normale Laufschuhe. Sind mehrmals umgeknickt. Gegen Ende hin haben sogar unsere Beine begonnen zu zittern und während des Abstiegs musste ich Joana aus unserer Gruppe mit Magnesium, Banane und Kopfbedeckung versorgen, sonst wäre sie neben mir zusammengebrochen. Hinzu kam, dass es keine Schattenplätze gab, somit blieb uns nichts weiter übrig als die Zähne zusammen zu beißen und weiter zu laufen. Unten bei der Brücke angekommen konnten wir uns 15 min ausruhen. Dies war auch bitter nötig. Danach ging es weiter. Dieses Mal steil nach oben. Oben angekommen mussten wir dann noch ca. 40min zu unserer Unterkunft laufen. Ich sag’s euch, wir haben dort schon gelitten. Unsere Waden haben gebrannt wie Feuer und wir waren fix und fertig. Und das am 1. Tag. Als man uns dann noch darum gebeten hat, das Bett bitte auf Skorpione und Spinnen zu durchsuchen, wäre ich am liebsten weg gerannt. In einer einfachen Lehmhütte ohne Licht und mit allen möglichen Krabbel-Tieren sollten wir schlafen. Tja, es nutze nichts. Mit Stirnlampe bewaffnet gingen wir auf Suche und zu unserem großen Glück fanden wir nichts, außer ein paar eklige Spinnen die hoch oben in den Dachbalken hingen. Nach dem Abendessen saßen wir mit unseren Gruppen- Kollegen aus Holland zusammen und hatten es noch richtig lustig. Erstaunlicherweise konnten wir ziemlich gut schlafen. Wahrscheinlich weil wir so erschöpft waren. Der nächste Tag startete gemütlicher. Frühstück um 7:30 Uhr und danach folgte erst mal 3 Stunden lang ein ebener Weg bzw. leicht bergab und leicht bergauf. Unser Guide zeigte uns alle möglichen wilden Früchte und ließ uns probieren, dann wurden wir noch mit Blattläuse-Kot im Gesicht bemahlt. Juhu! und nach einer leckeren Guacamole Jause ging es weiter zur nächsten Unterkunft. Leider zu unserem Leid, wieder sehr steil bergab. David hatte mit dem Knie Probleme und ich merkte meine Waden vom Vortag. Aber irgendwie schafften wir es zur 2. Unterkunft und wurden dort mit einem warmen Essen und einem kühlen Pool belohnt. Die meisten von uns legten sich erstmals ein paar Stunden hin und sprangen später in den wohlverdienten Pool. Das war das einzigste dass modern war an der Unterkunft. Nach dem Abendessen entschied ich mich, dass ich den morgigen Aufstieg von 1.200 Höhenmeter mit Hilfe eines Mulis antreten werde. Ich war fix und alle und wusste, dass ich es nicht schaffen würde in der Zeitvorgabe von 3 Stunden oben anzukommen. Joana entschied sich ebenfalls dafür einen Muli zu nehmen. Die Männer sind am nächsten Morgen um 4:30 Uhr ohne uns losgezogen. Mein Schatz David hat die Herausforderung angenommen und trotz Knie Problemen den Aufstieg gewagt. Er kam völlig an seine Grenzen und hat es gerade noch nach oben geschafft. Ich war sehr stolz auf ihn. Wir starteten mit den Mulis 1 Stunde später. Ich war einfach nur beeindruckt wie die Mulis die steilen Pfade, über Felsen hochmaschiert sind. Natürlich taten sie mir schrecklich Leid, aber ich war in diesem Moment einfach nur heilfroh dass die Mulis da waren. Ich hätte es ohne die Hilfe der Mulis niemals in dieser Zeitvorgabe geschafft. Und da unser Bus oben schon wartete, mussten wir nach dem Aufstieg so schnell es uns möglich war zum Frühstück und danach ging es mit dem Minibus weiter. Zu 3 Aussichtspunkten und dann zurück nach Arequipa. Im Nachhinein sind wir mega stolz es durchgezogen zu haben, jedoch werden wir zwei wohl nie zu richtigen Trekking-Fans 😀 Den Leuten kann ich diese Tour nicht weiter empfehlen, da sie einen sehr straffen Zeitplan hat und auch unser Guide nicht gerade fürsorglich war. Er marschierte fast die ganze Zeit in einem Affenzahn voran. Wenn dann würde ich die Tour lieber alleine machen und die Unterkünfte selbst buchen. Somit hat man keinen zeitlichen Druck und kann das Ganze auch richtig genießen. Die Landschaft vom Colca Canyon ist wunderschön und wir waren anfangs auch mit Freude und Begeisterung dabei aber danach war es einfach nur noch ein Kampf und das soll es unserer Meinung nach nicht sein. In Arequipa angekommen schleppten wir uns nur noch zum Abendessen, dann Rucksack packen und schlafen.
Es ging weiter nach Cusco. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit warmen Pullovern aus Alpaka Wolle, Socken und einer Mütze eingedeckt. Diese haben wir einer Einheimischen zu einem super Preis während eines Bus Stops abgekauft. Den niedrigen Temperaturen auf über 3.000m konnten wir nun trotzen. Angekommen in Cusco haben wir die Umgebung etwas erkundet und uns auf die Suche nach einem guten Restaurant gemacht. Puh, die Luft auf über 3.000m war ganz schön dünn und somit hatten wir nachts ein wenig Schwierigkeiten mit dem Atmen. Am nächsten Tag schauten wir uns den Hauptplatz etwas genauer an und wurden von zahlreichen Verkäufern belästigt, dass wir schnell das Weite suchten. Unser Plan war es, dass wir mit dem Minibus nach Hidroelectrica fahren und von dort aus zu Fuß 12 Kilometer nach Aguas Calientes marschieren und dort 2 Nächte übernachten. Also kauften wir uns ein Hin und Retour Ticket für den Mini Bus, sowie das Eintrittsticket für Machu Picchu. Am nächsten Tag ging es früh morgens los. Wie so oft, gab es in dem Mini Bus nicht an jedem Platz Sicherheitsgurte und so kam es das wir unsere guten Plätze mit 2 jüngeren Mädels tauschten, nachdem die einen hysterischen Anfall bekamen, als sie mitbekamen, dass sie die Plätze ganz vorne hatten, ohne Sicherheitsgurte. Diese Entscheidung bereuten wir im Nachhinein ein wenig, denn nun saßen wir zwei vorne und mussten uns gut festhalten, bei der 7 stündigen Fahrt durch zahlreiche Serpentinen. Was für eine abenteuerliche Fahrt. Wir sind so schmale Straßen, Schotterwege entlang gefahren, dass man zum Teil das Gefühl hatte mit dem Bus über dem Abgrund zu schweben. Nichts für Leute mit Höhenangst oder für schwache Nerven ;-). Sind dann zum Glück wohlerhalten in Hidroelectrica angekommen. Nach einer kurzen Stärkung und eintragen am Check Point sind wir dann los gelaufen Richtung Peru Rail. Hier sind wir anstatt in den teuren Zug einzusteigen, an den Schienen entlang gelaufen. Der Weg führt bis nach Aguas Calientes. Es war eine schöne Wanderung und dank kleinem Rucksack gut zu meistern. Es ging immer leicht bergauf, jedoch absolut machbar. Die Landschaft ist sehr grün und es war richtig cool, entlang der Schienen zu wandern. Hin und wieder mussten wir über eine Brücke oder über einen Abschnitt auf den Schienen balancieren und auch dem Peru Rail ausweichen. Dieser machte sich immer durch lautes Hupen frühzeitig bemerkbar. So kamen wir nach knapp 3 Stunden in Aguas Calientes an und belohnten uns mit einer Pizza. Danach kümmerten wir uns um das Bus Ticket für die Fahrt hoch zum Machu Picchu. Wir waren immer noch erschlagen von der 3-tägigen Trekking Tour und auch die Mini Bus-Fahrt über die Serpentinen sowie die Wanderung nach Aguas Calientes hatte ihre Spuren hinterlassen und so beschlossen wir, nicht die etlichen Stufen hoch zu laufen, sondern den Bus zu wählen. Dies bereuten wir nicht. Es schüttete an diesem Morgen wie aus Eimern. Wir hatten ein Ticket für 8 Uhr gekauft, da 7 Uhr nicht mehr verfügbar war und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Bus. Vor unserer Unterkunft war das Ende der Warteschlange und so hatten wir es nicht weit. Mit Regenponcho und Regenjacke bewaffnet stellten wir uns in die Warteschlange und waren nach ca. 30min auch schon im Bus. Der Regen ließ nach und als wir oben am Eingangstor angekommen sind konnten wir auch schon hinein. Viele Stufen führen zu den ersten Aussichtplattformen. Dicker Nebel verhüllte die Ruinen und von Machu Picchu war nichts zu sehen. Wir haben uns zuerst mal ein Plätzchen gesucht, uns hingesetzt und etwas gegessen. Nach ca. 2 Stunden Wartezeit klarte der Nebel auf und Machu Picchu kam zum Glück zum Vorschein. Diesen Moment werden wir beide nicht mehr so schnell vergessen. Es war magisch. Dieser mystische Berg mit den Inka Ruinen in Wirklichkeit zu sehen und davor zu stehen war unbeschreiblich. Ehrfürchtig standen wir davor und bestaunten dieses Weltwunder. Dann wurden fleißig Fotos geschossen und die Sonne gesellte sich sogar noch dazu. Es war perfekt. Sind dann noch mehrere Stunden auf dem Gelände herum gelaufen und haben bei strahlend blauen Himmel über das Meisterwerk der Inkas gestaunt und die Ruinen Stadt mit ihren niedlichen Lamas/Alpakas erkundet. Wir waren so glücklich hier zu sein. Im Nachhinein sind wir froh, dass wir nicht den Fußweg hoch gewandert sind, denn oben muss man auch viele zahlreiche Stufen laufen und man sah genau, wer mit dem Bus hoch gefahren ist und wer nicht. Und bei diesem Sauwetter so steile Stufen frühmorgens hochklettern war auch nicht gerade einladend. Nächstes Mal würden wir aber nur ein Bus Ticket kaufen um hoch zu fahren und hinunter würden wir laufen. Das wäre gut machbar gewesen, aber da wir dann schon beide Tickets gekauft hatten, fuhren wir auch wieder mit dem Bus hinunter. Wir können auch nicht verstehen, dass jeder um 6 Uhr früh oben sein möchte, denn dann ist die Ruinen Stadt in dichten Nebel eingehüllt und man sieht einfach nichts und muss stundenlang warten. Außerdem sind immer viele Menschen dort, egal ob man um 6 Uhr früh kommt oder etwas später. Aber gut, das soll jeder für sich selbst entscheiden. Für uns war das Ticket für den Eintritt um 8 Uhr ideal. Beim Ausgang konnte man sich noch einen Stempel mit Macchu Picchu als Erinnerung in den Reisepass stempeln. Was für eine schöne Erinnerung. Es war ein mega Erlebnis und zählt zu einem unserer Highlights auf unser bisherigen Weltreise. Zurück in Aguas Calientes ließen wir den Tag noch gemütlich bei einem kühlen Bier ausklingen. Am nächsten Morgen ging es für uns zurück nach Hidroelectrica. Wieder zu Fuß, 12 Kilometer. Auch an diesem Morgen schüttete es aus Eimern. Aber es nutze nichts, wir mussten wieder zurück nach Hidroelectrica, denn dort wartete der Mini Bus auf uns. Also zogen wir unsere Regenjacken und Regenponchos an und marschierten los. Petrus hatte Erbarmen und nach ca. 1 Stunde hörte es auf zu regnen. Dort angekommen, war von unserem Mini Bus nichts zu sehen. Niemand der zahlreichen Mini Busse hatte unsere Namen auf der Liste und es wurden immer weniger. Langsam wurden wir etwas nervös. Nach mehreren Nachfragen wurden wir von einem Fahrer zu einem Parkplatz mitgenommen. Hier versammelten sich die „Vergessenen“ und wir wurden einem anderen Mini Bus zugeteilt. Wir waren heilfroh, dass wir überhaupt mitgenommen wurden. Unser Fahrer entpuppte sich leider als rücksichtsloser Ralley Fahrer. Der ist gefahren, als gäbe es kein Morgen. Er musste sogar die Bremsscheiben während des Pausen-Stop austauschen, weil er die so abgefahren hatte. Müde und erschöpft von der wilden Autofahrt kamen wir spät abends in Cusco in unserer Unterkunft an. Hier hatten wir unser Gepäck eingelagert und auch im Vorhinein ein Zimmer für 1 weitere Nacht gebucht. Dies war die richtige Entscheidung. Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen und nach dem Frühstück haben wir uns noch spontan entschlossen an einer Free Walking Tour durch Cusco teil zu nehmen. Hier haben wir eine nette Truppe aus Deutschland kennen gelernt, mit denen wir den Abend verbrachten. Unser Bus fuhr abends um 22 Uhr. Wir hatten das Glück, die breiteren Sitze im unteren Teil des Busses zu ergattern und so kamen wir um 6:30 Uhr in Puno an und konnten auch gleich im Hotel einchecken. Wir erholten uns am 1. Tag und buchten spontan noch eine Tour für den nächsten Tag. Mit dem Boot ging es zu den Uros (Indianer Volk) die auf selbstgebauten Schilfinseln auf dem Titicacasee leben. Der Titicacasee ist ca. 13x so groß wie der Bodensee und liegt auf über 3.810m. Neben den Inseln bauen sie auch ihre Hütten und Boote aus Schilf. Nach 1 bis 2 Jahren müssen sie die Inseln erneuern, da das Schilf vorne zu unten weg fault. Wir waren bei einer Familie zu Gast und haben viel Wissenswertes über das Leben der Uros erfahren. Es war total seltsam auf dem schwankenden Schilfboden zu laufen. Der Tourismus und der Fischfang ist die die Haupteinnahme-Quelle der Uros-Indianer. Danach ging die Boots-Tour weiter zu Insel Tanquile. Hier machten wir einen kleinen Spaziergang und sind mit leckerer Quinoa-Suppe und gebratenen Fisch von den Einheimischen verwöhnt worden. Wir haben viel Interessantes über die dort herrschenden Traditionen erfahren und nach einem erneuten Spaziergang ging es zurück aufs Boot. Es war ein toller Ausflug, sehr touristisch, aber durchaus sehenswert. Einen Stempel vom Titicacasee haben wir gegen eine kleine Gebühr von den Uros in unseren Reisepass bekommen. Alleine durch das hatte sich der Ausflug gelohnt. Leider machte David die Höhe nach wie vor nachts sehr zu schaffen, weshalb wir nicht länger auf dieser Höhe bleiben konnten.
Als Nächstes geht es mit dem Peru Hop Bus weiter nach Bolivien. Hier ist Copacabana unser 1. Ziel. Dies liegt ebenfalls am Titicacasee. Jedoch auf der bolivianischen Seite. Wir sind schon gespannt was uns hier erwartet.
PERU du bist ein wundervolles Land und zählst zu einem unserer Lieblingsländer in Südamerika.